Reisebericht aus Kinai

Kinai – viel Skurriles

Eine Welt der Hochstapler und Fantasten. Kinai wurde erst 2022 zum Ende des Weltjahres entdeckt. Besucher berichten Erstaunliches, Forscher rätseln und Wissenschaftler versuchen Erklärung zu finden.
Wieso auf Kinai überraschend viele Totenköpfe, Portraits von jungen Frauen und Vögel – häufig Raben und Greifvögel vorkommen konnte unterdessen geklärt werden*. Aber das ganze übrige Treiben bleibt noch rätselhaft. Die Kinaier scheinen eine sehr simple Sicht auf die Entstehung zu haben, sie beginnen immer mit einem Sockel und stellen dann einen Würfel oder eine Kugel darauf.
Das heisst aber nicht, dass die Kinaier selber simpel sind! Im Gegensatz zu den auf der Erde lebenden Menschen, haben sie beispielsweise die individuelle Luftfahrt bereits in ihren Alltag integriert.
Zu Weihnachten 2023, ein Fest das die Kinaier nicht kennen, konnten wir dem eigenartigen Ort einen Besuch abstatten. Die Anreise erfolgte in einer wenig Vertrauen erweckenden kleinen Raumkapsel. Diese stellte sich dann aber als völlig intakt, ausreichend und sogar sehr angenehm dar.

Hier bei einem Zwischenhalt in einer uns unbekannten Wüste.
*) dieser gekürzte Reisebericht wird darauf nicht eingehen können

 

 


Die Reise nach Kinai ist spektakulär. Der Erdling – wie wir es sind – ist fasziniert, findet sich dennoch nicht ganz zurecht dort. Manches sieht aus wie auf der Erde, anderes widersetzt sich deutlich diesen Vorstellungen.

 


Vor allem als wir näherkommen, einzelne Bauten und Siedlungen sichtbar werden und wir genauer hinschauen, überrascht uns viel Zerfallenes und wir fragen uns, wieso die Kinaier sich von dieser Kultur abwendeten, offensichtlich Grossartiges nicht mehr pflegen.



Nach den Ruinen grossartiger Bauwerke sehen wir zunehmend einfacher Bauten, die belebt und unterhalten wirken, alsbald folgen Fahrzeuge und Dörfer.
Kann es sein, dass sich die Kinaier rückwärts entwickeln? Ziehen sie das Einfach dem Komplizierten vor?


Die Kapsel, mit der wir anreisten ist unterdessen gelandet und unsere Reise geht mit verschiedensten Vehikeln weiter.


 

 

 

 

Schliesslich finden wir für die Weiterfahrt ein Fahrzeug, das uns etwas vertrauter
erscheint und dessen Bedienung wir kennen. Für ein Erdling aus dem Jahr 2023 ein schon fast nostalgisches Gefühl! Dieses Fahrzeug-Modell kann aber nicht genau zugeordnet werden.


 

 

Gemütlich fahren wir durch die Gegend, zweimal müssen wir tanken. Interessanterweise riecht das «Benzin» nicht nach solchem, aber auf Kinai ist vermutlich auch der Treibstoff anders als auf der Erde.


Auf einer Passhöhe steht ein Kurhaus, leider ist niemand anzutreffen, denn das Hotel hat Betriebsferien.

Wir fahren den Pass weiter, hinunter, dem Unbekannten entgegenschauend. In der Ebene angekommen sehen wir auch wieder Spuren zivilisierten Lebens. Allerdings ist dieser Bahnhof verlassen.


 

 

Etwas später ist dann aber ein einladender, geöffneten Gasthof am Weg und wir kehren ein.


Wenn die belebte Gesellschaft auch seltsame Haustiere dabei hat – scheint das hier ganz normal zu sein und es gibt wohl keinen Grund sich zu fürchten.




Bevor wir in das erste Städtchen kommen, entdecken wir Vögel.
Nur wenig später sind wir sehr überrascht, zu sehen, dass möglicherweise M. C. Escher hier einige Jahre verbrachte oder zumindest von diesem Anwesen sehr inspiriert war. Ob er vielleicht der Bauherr davon war, können wir leider nicht in Erfahrung bringen.

 

 

Dieser Ort ist jedoch unzugänglich, so dass wir unsere Fahrt fortsetzen und alsbald in Kinais Hauptort ankommen.


Ein kleiner Spaziergang führt uns zufällig zu einer Bibliothek, wo sich ein nettes Gespräch mit dem alten Bibliothekar ergibt.  

 

Dieser bestätigt meinen Eindruck und berichtet, wie die Kinaier eines Tages erkannten, dass diese Hochkultur in Architektur, in «High-Tech» und zunehmendem Prunk und Protz, sie doch eigentlich nur in ihrer Kreativität und ihrer Lebenslust hindern würden.


Sie verliessen die Prunkbauten, stellten ein paar Errungenschaften dieser Ära in verschiedene Museen und pflegten fortan einen viel einfacheren Lebensstil. So fanden sie zum Humor zurück, zu ihrer Vorstellung vom Sinn des Lebens. Interessanterweise entstand aus dieser einfachen Lebensform – die der Erdling vermutlich als mittelalterlich bezeichnen würde – einige sehr interessante Dinge und Wesen. Das individuelle Reisen durch die Luft ist genauso gängig, wie das Schwimmen in zugefrorenen Flüssen. Eine Vielfalt an Wesen entstand auf Kinai, nachdem viele Arten während der Hochkultur ausgestorben waren. Die Kinaier pflegen einen einfachen und vor allem langsamen Lebensstil. Der Bibliothekar sagt, dass die Grundgesundheit der Kinaier deutlich besser geworden ist. Er empfiehlt mir einen Besuch des Baumfestes in Kinzai und einen Marktbesuch in Kinwai. Gerne folgen wir seinem Rat. Es gäbe aber auch noch Regionen, wo an der alten Tradition von Prunk und Protz festgehalten werde, fügt er an. Die modernen Kinaier würden sich jedoch gegenüber dieser, doch eher kleinen Gruppe abgrenzen. Leider habe man gegenseitig wenig Verständnis, sei im Großen und Ganzen aber liberal und lasse jedem seine Meinung.

Wir fahren nach Kinwai und kommen gegen Abend in diesen wunderlichen Ort.

 


Derzeit findet der Dekorbaum-Wettbewerb statt. Der christliche Erdling könnte auf die Idee kommen, es würde sich um Weihnachten handeln, dem Kinwaier ist ein solcher Gedanke jedoch fremd. Der Dekorbaum-Wettbewerb hat keinen religiösen Hintergrund (die Kinaier sind religionsfrei), vielmehr wird mit diesen speziellen Bäumen der Zeit gedacht, als man noch in Opulenz und Dekadenz lebte und dadurch gestresst und orientierungslos war. Heuer galt es explizit, Dekor-Tannen anzufertigen, andere Jahre war die Baumwahl frei.

 


 

Nicht alle eingereichten Dekorbäume wurden schliesslich zum Wettbewerb zugelassen Denn der eine war zu wenig Baum und der andere schien den Kinwaiern nicht passend zu ihrem jetzt gewählten Lebensstil. Sie überlegten jedoch, ob dieser Baum nicht an die kleine Gemeinde der Prunk- und Protz-Kinaier übergeben werden sollte. Die Kinwaier amüsierten sich sehr über diese Idee …

 


Nach Kinwai besuchten wir weitere Orte. Sie schienen uns teilweise recht ähnlich, dennoch unterschieden sie sich.

 


Alle verbindet jedoch eine gewisse Unmöglichkeit, die sich in vielen, teils recht unscheinbaren Details veranschaulicht. Verschiedenste Arten der Luftfahrt sind auf Kinai alltäglich, die Physik ist definitiv anders als auf der Erde und die Kinaier lieben es, Feuer zu machen.


In der grösseren Ortschaft Kinzai blieben wir ein paar Tage und sammelten Eindrücke.



Kinzai ist unter anderem auch bekannt für seine Goldschmiede-Arbeiten. Wenn diese heute viel schlichter sind, als noch zur Zeit von Prunk und Protz, haben sich die Kinzaier die Handwerkskunst und das ganze Wissen darum bewahrt.


In ein paar Werkstätte durften wir hineinschauen.


 

Viele weitere Handwerker leben und wirken nach wie vor in Kinzai. Von der Zeit, als Kinzai auch die «Hauptstadt» der Projektoren war, zeugen heute fast nur noch die Sammlerstücke im örtlichen Museum.

 

Der Kurator, ein schon recht betagter Fachmann, erklärte uns sehr detailliert die verschiedenen Funktionen und Vorzüge der einzelnen Projektoren. Er sparte nicht mit Lob an die genialen Tüfteler, die in Kinzai allerartig Gerät entwickelten und herstellten.
Stolz erwähnte er, dass bis heute das Erfinden den Inhalt der Kinzaier ausmache.


 

So sahen wir uns auch die Geräte für den Einsatz in der Küche an.
Skizzen für Musikinstrumente (die hier nicht abgebildet werden dürfen) und Fahrräder, die gemäss Beschrieb, von einem Techniker entworfen wurden, der eine längere Zeit auf der Erde in Holland gelebt habe.

Auch die Tee- und Kaffee-Zubereitungsapparate zeugen vom Einfallsreichtum und dem handwerklichen Geschick.
Leider ist der Ausstellungsraum mit den Fahr- und Motorrädern abgesperrt.
Wenden wir uns also anderen Objekten zu.


Ebenso rühmlich sind die Textilkunst und die Schneiderei der Kinzaier. Beeinflusst durch einen Reisenden, der Ideen aus dem asiatischen Teil der Erde mitbrachte, fanden die Kinzaier schnell zu einer ganz eigenen Technik.


Der grösste Teil der musealen Objekte steht aber in einer anderen Abteilung und beherbergt all die Apparate, Maschinen und Geräte, von denen die Kinzaier versuchen herauszufinden wofür sie gedacht waren. Weil Kinaier und mit ihnen eben auch die Kinzaier so gerne Feuer machen, ist es vorgekommen, dass ein Grossbrand vor ungefähr siebzig Jahren ein wesentliches Archiv zerstörte. Derzeit sind etwa zehn Forscher damit beschäftigt, die Daten zusammenzutragen. Es wurde ein Expertenrat zusammengestellt, dieser machte unlängst den Vorschlag, ob man die KI nutzen sollte, um mehr über diese alten Objekte zu erfahren.

 

 

 

 

 


Auch diese Exponate interessieren uns.



Bevor wir – durchaus etwas ermüdet – auf die Erde zurückkehren, besuchen wir noch einen Markt in Kinpai. Die Kinpaier pflegen einen noch rückständigeren Lebensstil, den sie als eigentlichen Fortschritt und Erlösung von diesem modernen Kram betrachten und preisen.

Uns wäre es hier aber definitiv zu rückständig. Hier haben die Leute wenig zu Lachen und der Humor macht doch das Leben gut. Hinter der Kirche, jener links von hier aus gesehen, entdecken wir dann aber noch ein Fahrrad, was ein anderes Licht auf das Leben in Kinpai wirft.

Wenn unser Abstecher nach Kinai hier auch endet, wissen wir jetzt schon, dass wir wieder kommen werden, um noch mehr dieser wunderlichen, bisweilen auch genialen Welt zu entdecken.


Midjourney hat diese Bilder in meinem Auftrag möglich gemacht, wem die Bilder gehören ist fraglich, der Text ist aber ganz und ohne Hilfe der KI von
Lou Scheurmann / Dez.23.

Die Leserschaft mag es entschuldigen, wenn die Bilder nicht in hoher Auflösung daherkommen; die KI braucht sehr viel Energie, Bilder in kleiner
Auflösung sind ein minimaler Beitrag diesen Unsinn nicht noch unsinniger zu machen.